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After 15 years - 6

Am nächsten Morgen wachte sie als erste auf und zog sich um. Dann ging sie ins Badezimmer. Ihr war ein wenig schwindelig, was sie nicht weiter beachtete. Rin kam herein und umarmte sie. Guten Morgen., sagte er. Nakia lächelte und erwiederte die umrmung. Danach sah sie auf die Uhr. Rin! Wir müssen uns beeilen!, rief sie erschrocken und machte sich in windeseile fertig. Dann packte sie den Rest in ihren Koffer. Rin tat dies auch und trug die Koffer vor die Haustüre, wo Judah bereits wartete. Er packte die Sachen der beiden in den Kofferraum und setzte sich hinters Steuer. Nakia und Rin stiegen auch ein. Hast du an den Rollstuhl gedacht?, fragte Rin. Sie erschrak. Nein... Verdammt. Judah, bist du so lieb?, fragte sie. Judah ging noch einmal ins Haus und holte das Objekt der Begierde. Dann fuhren sie zum Flughafen und waren schnell im Flugzeug. Während des Fluges sprachen sie kein Wort, da sie Musik hörte und er las. Hin und wieder tauschten sie jedoch verliebte Blicke aus. Als sie in Tokio ankamen, nahmen sie sich ein Taxi zur Schule. Dort angekommen, half Rin Nakia galant aus dem Wagen. Der junge Hausmeister ging ihnen entgegen und begrüßte sie freundlich. Er war sichtlich erstaunt darüber, dass Nakia ihm gegenüber stand. Wie ich sehe, haben ihnen die Sommerferien gut getan., merkte er an. Nakia nichte lächelnd. Er nahm die Koffer und trug sie ins Lehrerhaus. Dort übergab sie sie wieder ihren Besitzern. Den Rollstuhl brachte er in Nakias Zimmer. Sie dankte ihm und begann ihre Sachen auszupacken und in ihren Möbeln einzuräumen. Als sie damit fertig war, traf sie sich mit Rin zum Abendessen in der Mensa, wozu sie im Rollstuhl erschien, weil sie müde war. Sie traf viele alte Kollegen, welche über ihren Fortschritt sehr erfreut waren, denn jeder mochte sie. Eine Lehrerin fehlte aber - Thalessa. Wo ist Thalessa?, fragte Nakia. Da öffnete sich die Türe und ein junger Mann trat ein. Hallo Machi!, rief sie freudig und lächelte.Machi erspähte sie und lächelte. Lange nicht mehr gesehen. Wo hast du Thalessa gelassen? Jetzt sag bloß sie läuft alleine durch die Gänge!, fragte Nakia leicht entsetzt. Machi lachte und schüttelte den Kopf. Da sah sie, wie hinter ihm Thalessa auftauchte. Nakia!, rief sie freudig, ging auf sie zu und umarmte sie. Vorsichtig Thalessa. Nicht, dass du stolperst., sagte Nakia lächelnd. Schön dich zu sehen, Nakia., bemerkte Thalessa lachend. Nakia sah sie fragend an. Wie soll ich das denn verstehen? Schließlich kannst du doch nichts sehen., sagte sie verduzt. Thalessa grinste und antwortete: Ich habe es getan, Nakia. Ich habe deinen Rat befolgt und es ist einfach schön.. Nakia lächelte. Ah. Du meinst also, du hast dich wirklich behandeln lassen?, fragte sie. Thalessa nickte und sagte: Stimmt. Und ich muss sagen, du siehst trotz deiner Makel einfach toll aus, Nur das du nicht laufen kannst tut mir wirklich leid.. Nakia schüttelte den Kopf. Nicht nur du hast dich unter das Messer gelegt, Thalessa. Da täuschst du dich gewaltig. Ich bin nur gerade müde und bin deshalb den Weg nicht zu Fuß gegangen., sagte sie, stand auf und ging ein paar Schritte zu Thalessa. Allerdings ist es für dich wohl leichter zu sehen, als für mich zu gehen..., fügte sie hinzu und setzte sich wieder. Nun setzten Machi und Thalessa sich auch. An euch sind die Jahre aber auch nicht spurlos vorbeigegangen. Du siehst gut aus Machi... Du bist groß geworden., bemerkte Nakia lächelnd. Machi ist jetzt Solo-Pianist. Gemeinsame Auftritte haben wir leider nur noch selten. Schade eigentlich... Kann ich aber auch verstehen. Ich bin schließlich zu alt für ihn., sagte Thalessa und lachte. Machi stimmte mit ein und entgegnete: Thalessa... Gut du bist jetzt auch fünfzig geworden, aber du bist mir nicht zu alt! Ich will lediglich auch mal etwas alleine machen..

Wie findest du eigentlich meine Klamotten?., fragte sie. Nakia legte den Kopf schief und sagte: Das Kleid gefällt mir wirklich gut. Woher hast du es?. Thalessa antwortete: Mein Geheimnis! Sie aßen zusammen und unterhielten sich über die vergangenheit. Wusstest du, dass ich jetzt wieder verlobt bin?, fragte Nakia und zeigte den Ring. Wer ist der Glückliche?, fragte Thalessa neugierig. Nakia griff nach Rins Hand und hielt sie hoch, sodass Thalessa seinen Ring auch sehen konnte. Rin lachte. Ja... ich., sagte er und verschluckte sich beinahe. Nakia lachte und klopfte ihm kräftig auf den Rücken. Besser?, fragte sie und Rin nickte. Machi verabschiedete sich und ging. Na herzlichen Glückwunsch!, sagte Thalessa. Und ich dachte schon, du endest einsam und alleine. Nakia lachte. Dann machte auch sie sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Thalessa folgte ihr und fragte sie auf dem Flur: Spielst du noch Klavier?. Nakia nickte. Ja das tu ich. Sag bloß, du willst singen?, fragte sie. Thalessa lächelte und antwortete: Warum nicht? Wenn du spielst, gerne. Sie gingen in Nakias Zimmer. Nakia stand vom Rollstuhl auf und ging an ihr altes Klavier. Wünschst du etwas spezielles?, fragte sie. Thalessa antwortete: Kannst du die Gitarren-Serenade? Die konnte Machi immer so toll spielen... Das letzte mal, als ich es gesungen habe, war alles um mich herum noch schwarz... Und das ist Jahre her.... Nakia nickte und begann das Lied zu spielen. Thalessa sang dabei. Sie klang nicht mehr ganz so, wie früher... Ihre Stimme ist ein wenig tiefer geworden, was man beim sprechen nicht bemerkte. Trotzdem klang es wundervoll. Sie beendete das Lied mit einem Augenzwinkern und lächelte. Du bist besser geworden, Nakia., sagte sie. Natürlich. Mit mehr bewegungsfreiheit ist dies gleich viel leichter., antwortete Nakia. Ich werde mich jetzt umziehen... Kannst du bitte den Raum verlassen, oder dich wenigstens umdrehen? Das musst du nun wirklich nicht sehen., sagte sie und begann sich zu entkleiden. Thalessa drehte sich um, linste aber trotzdem und sah die Narben. Oh..., sagte sie leise, doch Nakia hörte dies. Ich sagte doch weggucken!, rief sie und bewarf Thalessa lachend mit einem Halstuch, was sie mit der freien Hand aus ihrem Schrank fischte. Thalessa sah Nakia an und lächelte. Du und deine Geheimniskrämerei..., sagte sie tadelnd. Nakia nahm ihr Nachthemd und streifte es sich schnell über. Du musst dir doch nicht gleich meinen vernarbten Körper ansehen, oder? Nur, weil du nicht mehr blind bist..., sagte sie ein wenig sauer. Thalessa nickte. Klar doch. Also wenn du weitere "Geheimnisse" hast, zeig sie mir gleich, ich werde sie sowieso entdecken., sagte sie ernst. Nakia seufzte und schwieg. Dürfte ich wenigstens alleine schlafen?, fragte sie ein wenig genervt. Thalessa lachte und verabschiedete sich. Bis morgen früh., sagte sie und ging. Nakia seufzte und ließ sich auf das Bett fallen. Dann schlief sie ein.

Als sie am nächsten Morgen aufwachte, fühlte sie sich schwach und hatte starke Kopfschmerzen. Als sie aufstehen wollte, um sich eine Tablette zu holen, merkte sie, dass sie an diesem Morgen einfach nicht genug Kraft besaß. So setzte sie sich seufzend in den Rollstuhl und holte sich so ihre Tablette. Danach waren die Kopfschmerzen zwar weg, doch sie war frustriert. Dann heute noch einmal so... Was soll's., sagte sie leise zu sich, zog sich um und verließ das Zimmer. Sie machte sich auf dem Weg in ihr Büro. Sie schloss sie mit dem Kartenschlüssel auf, den jeder Lehrer und jeder Schüler erhielt. Ihr Büro konnte sie natürlich nur mit ihrer, oder Rin's Karte öffnen. Nakia betrat den Raum und begann die Akten, die ihr Rin vor beginn der Schulferien gegeben hatte, zu sortieren und in ein großes Regal einzuräumen. Nach einer Weile klopfte es an der Türe und Thalessa trat ein. Sie hatte Frühstück dabei. Danke Thalessa. Das ist gerade genau das, was ich brauche. Dann lass uns etwas essen..., sagte Nakia und räumte den Tisch frei. Thalessa setzte sich ihr gegenüber. Dann aßen sie gemeinsam. Lange ist es her... , seufzte Thalessa, als sie fertig waren. Nakia sah auf die Uhr. Ach du meine güte! Es ist viertel vor zehn! Gleich beginnt die Willkommensfeier für die neuen. Wir müssen los., sagte sie und stand auf. Thalessa lächelte und nahm sie an der Hand. Du musst den Boden ja nicht unnötig segnen., sagte sie lachend und deutete damit auf Nakias Vergangenheit hin. Sie war vor ihrer Schauspielkarriere in einer Kirche als Priesterin tätig gewesen, doch das lag nun bald siebenundzwanzig Jahre her... Nakia lachte und verließ mit Thalessa das Büro. Sie gingen in die Mensa, die schon festlich hergerichtet war. Rin wartete bereits auf sie und nahm sie kurz in die Arme. Der Hausmeister öffnete den Haupteingang und eine Schar von Schülern drang in die Halle. Als alle Lehrer und Schüler versammelt waren, bat Rin Nakia, nach der Ansprache die Mädchen auf die Zimmer zu verteilen. Sie nickte und sagte: Natürlich, Rin.. Dann ging Rin mit ihr auf die Bühne und begrüßte die Schülerinnen und Schüler. Er stellte sich vor und erklärte kurz den Tagesablauf und übergab dann an Nakia. Sie hielt sich nicht mit kleinigkeiten auf und erläuterte die Regeln. Dann sagte sie: Die Mädchen folgen mir bitte gleich in das Mädchenhaus, die Jungs Direktor Fujitaka in das Jungenhaus. Ihr könnt euer Zimmer kurz einräumen, dann treffen wir uns um zwölf Uhr wieder hier. Dann ließ sie sich von Rin von der Bühne führen. Sammelt euch bitte bei Frau Babylonia und mir., sagte er. Als alle versammelt waren, ging Nakia langsam los. Nach einer weile wurde eine der Schülerinnen ungeduldig und fragte genervt: Soll ich hier Wurzeln schlagen, oder geht es hier mal schneller voran? Sie ging ein wenig schneller, bis sie auf Nakias höhe war. Hören sie mal, junges Fräulein... Wenn sie unbedingt wollen, gehen sie doch voran. Ich bin nicht so gut zu Fuß, wie man unschwer erkennen kann, also mäßigen sie bitte ihren Tonfall., antwortete sie mit ernsten unterton. Mein Gott und so etwas unterrichtet hier... Krüppeln echt., meckerte das Mädchen weiter. Nakia blieb stehen und fuhr herum. Sie sah ihr verärgert in die Augen und sagte ruhig: Sie kommen gleich mit in mein Büro.. Das Mädchen seufzte und folgte ihr weiter mit der Gruppe. Dann verteilte Nakia die Schülerinnen auf die Zimmer. Nachdem alle ausgepackt hatten, bat Nakia das Mädchen ihr zu folgen. Sagen sie mir bitte ihren Namen., bat sie das Mädchen unterwegs. Chris Handerson..., antwortete das Mädchen. Nakia schloss ihr Büro auf und ließ Chris hinein. Sie staunte nicht schlecht, als sie die teure Einrichtung sah. Nakia ging zu ihrem Schreibtisch und setzte sich seufzend. Bitte... Setzen sie sich., bat sie. Chris setzte sich nervös. Entschuldigen sie bitte das von vorhin., sagte Chris. Nakia nickte kurz und sagte: Ich kann sie verstehen. Nun bemerkte Chris hinter Nakia im Regal einige Filmpreise und fragte: Sind das etwa alle ihre? Waren sie mal Schauspielerin?.

Richtig erkannt. Ich war bis vor ziemlich genau sechzehn Jahren einmal sehr berühmt., sagte Nakia. Chris fragte direkt: Darf ich fragen, warum sie aufgehört haben?. Nakia sah aus dem Fenster und sagte: Eine schlimme Geschichte... Ich hatte einen schweren Unfall. Sie deutete auf den Rollstuhl und stand auf. Also ich verbitte mir in zukunft in meiner Gegenwart solche ausdrücke zu verwenden. Erst recht nicht im zusammenhang mit mir. Sie können gehen. Die Mensa ist nach rechts, die zweite Türe links. Ich komme nach., sagte sie und ging langsam zum Schrank. Dabei hielt sie sich an den Möbeln fest. Chris ging schnellen Schrittes zur Türe und drehte sich um. Sie sah, wie sich ihre Lehrerin abmühte und bekam ein schlechtes Gewissen. Sie räusperte sich und fragte: Kann ich ihnen helfen? Nakia hielt inne und antwortete: Ich sage es nicht gerne, aber ja. Ich muss zu meinem Rollstuhl dort hinten... Könnten sie ihn mir hierher bringen?. Chris nickte und tat, worum Nakia sie gebeten hatte. Nachdem diese sich gesetzt hatte, sah sie zu dem Mädchen auf und bedankte sich kurz. Dann ging Chris auf die Feier. Nakia indes sah zum Fenster hinaus, bis Rin eintrat. Ist irgendetwas passiert? Du siehst so nachdenklich aus., bemerkte er. Sie hörte dies gar nicht, sondern starrte weiter nach draußen. Er ging zu ihr und nahm sie von hinten in die Arme. Nakia erschrak und fuhr herum. Rin!?, fragte sie. Er lächelte, küsste sie und brachte sie zurück in die Mensa, wo sie von den feiernden Jugendlichen, die sie bemerkten mit fragenden Blicken empfangen wurde. Ist ihnen etwas passiert?, fragte ein Schüler. Nakia schüttelte kurz den Kopf und antwortete: Nein. Feiern sie unbekümmert weiter. Dann wandte sie sich zu Rin. Machst du den rest bitte alleine? Sonst kommen die Schüler aus den Fragen nicht mehr heraus. Meine Klasse erfährt sowieso gleich, was mit mir ist. Um die Frage komm ich wohl nicht herum.. Rin nickte und ging auf die Bühne und verkündete die Klassenverteilung. Nakia indes machte sich wie die meisten anderen Lehrer auf dem Weg in ihren Klassenraum und öffnete die Türe. Sie mochte ihren Raum, denn er roch immer so gut und die Aussicht war einfach herrlich. Nakia ließ den Lehrerrechner hochfahren und genoss die ruhe, bis sie von den Schülern, die die Treppen heraufliefen gestört wurde. Sie empfing sie mit einem freundlichen lächeln. Sarah sah sie aber unter ihren Schülern nicht. Sie war zwar in ihrem Kurs, aber nicht in ihrer Klasse. Nakia atmete tief ein und begrüßte die Schüler. Ein leises flüstern drang durch die Gruppe. Sie überhörte dies und sagte: Nun möchte ich, dass sich jeder kurz vorstellt. Name, Alter und etwas über sich. Wer möchte Anfangen? Keiner meldete sich, also bestimmte sie den ersten und hörte interessiert den Schülern beim erzählen zu. Hin und wieder nickte sie zustimmend. Als alle von sich erzählt hatten, sahen sie die Schüler an. Eines der Mädchen meldete sich kurz darauf und fragte: Erzählen sie auch etwas von sich? Warum sitzen sie zum Beispiel im Rollstuhl? Vorhin sind sie doch vorneweg gegangen. Nakia nickte und sagte: Natürlich erzähle ich euch etwas von mir... Mein voller Name ist Nakia Babylonia und ich bin zweiundfünfzig Jahre alt. Ich bin verlobt und habe einen erwachsenen Sohn. Bevor ich hier Lehrerin wurde, war ich Schauspielerin. Das ist nunmehr sechzehn Jahre her. Ich hatte damals einen Unfall, der damit endete, das ich zahlreiche Narben, unter anderem die in meinem Gesicht bekam und Querschnittsgelähmt wieder aus dem einwöchigen Koma erwachte. Seit nicht so langer Zeit ist es mir möglich, für eine gewisse Zeit auf meinen eigenen Beinen zu stehen... Noch irgendwelche Fragen? Da sich niemand meldete, begann sie mit dem Unterricht. Nach der Stunde blieben zwei Schülerinnen im Klassenraum zurück. Kann ich ihnen helfen?, fragte Nakia. Die Schülerin, deren Name Janice war, ging zu ihr und fragte: Warum arbeiten sie nicht mehr als Schauspielerin? Es gibt doch auch Rollen für Behinderte.. Nakia sah ihr in die Augen. Janice war dies sichtlich unangenehm, von den eiskalt wirkenden Augen angesehen zu werden. Meine Gründe würden sie jetzt noch nicht verstehen. Verlassen sie bitte jetzt den Raum, ich möchte abschließen., sagte Nakia und scheuchte die Mädchen aus dem Raum. Dann schloss sie ab und machte sich auf dem Weg in ihr Zimmer. Sie nahm ein Ballkleid heraus und zog es sich an. Dann ging sie zu ihrem Schminkspiegel und begann mit viel Maskenbildnerischen Geschick die Narbe vollständig verschwinden zu lassen. Dann schminkte sie sich und legte den Schmuck an. Nun wartete sie auf Rin. Als dieser eintrat, lächelte Nakia und sagte: Das ahnte ich schon. Gut siehst du aus. Dann lass uns zum Abschlussball fahren. Dann gingen sie in die große Festhalle der Stadt. 888 Dabei wurde sie von Janice gesehen, die vor lauter verwunderung den Mund nicht zubekam.

Dort angekommen, begrüßten sie die Absolventinnen und Absolventen des letzten Jahres sehr fröhlich. Schön sie zu sehen! Werden sie heute etwa tanzen?, fragte eine der Schülerinnen und ging auf sie zu. Kaum zu glauben, was? Ja, ich denke ich werde es mal versuchen., antwortete Nakia und lächelte. Was meint ihr, habe ich es gut hingekriegt?, fragte sie lächelnd und deutete auf ihr Gesicht. Die Schülerin antwortete: Sieht unglaublich gut aus.. Rin sagte: Nakia, das bist nicht du... Aber wenn es dir gefällt... Nakia lachte. Pass bloß auf! Ich habe mir viel mühe damit gegeben. Sie gingen in das Gebäude, wo alle bereits tanzten. Sie setzte sich und stellte ihre Tasche ab. Dann beobachtete sie ihre ehemligen Schüler. Nun kam ein sehr langsames lied, ein Walzer. Nakia sah zu Rin. Der schüttelte nur den Kopf und sagte: Tut mir leid, aber Walzer kann ich nicht. Nakia seufzte. Wie aus dem Nichts kam Tim, der Jahrgangsschwarm auf sie zu und reichte ihr die Hand. Wollen sie mit mir tanzen?, fragte er höflich. Sie nickte, nahm seine Hand und stand auf. Sie merkte, dass alle sie beobachteten. Ich bin ein bisschen außer Übung, seien sie bitte nachsichtig mit mir., bat Nakia. Gemeinsam gingen sie in die mitte der Tanzfläche. Behutsam nahm er sie an die Hand und begann mit den ersten Schritten. Nakia folgte ihm elegant. Was sagen sie denn. Sie tanzen doch richtig gut. Dann auch unter ihren Umständen., sagte er leise zu ihr. Sie wurde rot und ließ seine Hand los. Sofort merkte sie, wie sich ihre Beine wieder schwer anfühlten. Tim bemerkte dies und nahm sie an die Hand. Danke., sagte Nakia.

Dann tanzten sie noch eine Weile, bis Nakia merkte, dass es genug war. Sie setzte sich wieder und genoss den Abend bei einem Glas Gin. Hin und wieder schmiegte sie sich an Rin. Kurz vor Mitternacht tanzte Rin kurz mit ihr - Er war wirklich kein guter Tänzer. Nakia lachte, doch sie war auch sehr Müde. Sie verabschiedete sich von all ihren ehemaligen Schülern und wünschte ihnen viel Glück bei ihren weiteren Vorhaben, dann ging sie mit Rin zurück zur Schule. Als sie das Lehrergebäude betraten, wo sich zur Zeit auch ein paar Schüler aufhielten, war der Teufel los. Thalessa kam gleich auf Nakia zugeeilt. Was ist los Thalessa? Du bist so erregt, das kenne ich gar nicht von dir!, fragte sie erschreckt. Thalessa antwortete: Diese Schüler aus Zimmer 704! Du hörst es doch... Das geht seit Stunden so! Ich komme aber leider nicht hinein, weil die Schlösser noch nicht umcodiert wurden. Könnt ihr nicht?. Rin wollte gerade seine Schlüsselkarte herausnehmen, doch Nakia nahm seine Hand. Lass gut sein und ruh dich aus. Ich regle das schon., sagte sie und nahm ihre Karte heraus. Sie klopfte an die Türe und rief: Nachtruhe bitte!, doch die Schüler kicherten nur und antworteten: Sie kommen doch sowieso nicht hinein!. Nakias Gesicht verdunkelte sich. Mit einem sehr ernsten Unterton antwortete sie darauf: Das werden wir ja sehen.... Sie steckte ihre Schlüsselkarte in den Schlitz und schon öffnete sich die Türe. Nakia trat ein. Äh? Wie haben sie das denn gemacht?, fragte einer der Schüler. Nakia schüttelte den Kopf. Das hat euch nicht zu interessieren. Entweder sind sie jetzt ruhig und lassen alle in ruhe schlafen, oder ich bin gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen. Die Wände sind dünn und auch ich möchte jetzt schlafen., sagte sie erbost. Die Jungs kicherten. Nakia brüllte: Ruhe jetzt! Sie spürte, wie ihre Migräne sich meldete. Mein Schädel..., sagte sie leise und verzog das Gesicht. Thalessa, die immer noch bei ihr war hörte dies und sagte zu den Schülern: Da habt ihr jetzt etwas angerichtet Jungs! Entschuldigt euch bei ihr, oder ihr werdet draußen schlafen. Schließlich ist es nicht kalt. Nakia hielt sich am Türrahmen fest. Die Jungs lachten weiter. Der etwas größere sagte: Machen sie doch. Macht mir nichts aus. Ich kann ja nichts dafür, wenn die Oma einen Dachschaden hat. Nakia funkelte den Jungen an und holte zu einer Ohrfeige aus, hielt aber im letzten Moment inne und ließ die Hand sinken. In mein Büro. Sofort. Und seid still., sagte sie und wandte sich an Thalessa. Komm du bitte auch mit... Ich kann gleich nicht mehr., sagte sie. Thalessa nickte zustimmend und nahm die beiden Jungs. Mitten in der Nacht betraten sie Nakias Büro. Nakia setzte sich und wies die Jungen dazu an, sich genau vor sie zu setzen. Sie kramte in der Schublade, fand aber keine Tabletten mehr. "Verdammt...", fluchte sie leise und sah dann die Jungs an, die immer noch nicht ihren Mund halten konnten. Mit der rechten Hand öffnete sie, ohne die Jungs aus den Augen zu lassen, eine weitere Schublade und holte zwei Formulare heraus. Namen., sagte sie kurz und ernst und erhielt kurz darauf die Namen. Diese notierte sie auf den Blättern und schrieb still eine Bemerkung darunter. Diese Briefe werde ich an eure Eltern schicken müssen. Euer benehmen ist für diese Schule nicht tragbar. Wenigstens nach meiner zweiten Ermahnung hättet ihr Ruhe geben sollen., sagte sie leise, damit ihr Schädel nicht noch mehr brummte. Thalessa sah die beiden Jungs enttäuscht an. Bitte schicken sie die Briefe nicht ab!, riefen die Jungs flehend im Chor. Nakia ließ ihre linke Hand erneut an ihre Stirn gleiten. Nicht so laut., sagte Thalessa. Wenn ihr Kopfschmerzen habt, wollt ihr dann angebrüllt werden, geschweige denn selber brüllen?. Nakia sah den Jungs direkt in die Augen und sagte zu Thalessa: Nicht so laut...

Entschuldige..., sagte Thalessa. Nakia nahm erneut ihren silbernen Kugelschreiber und setzte zur Unterschrift an. Der kleinere der Jungs gab als erster nach. Bitte... Ich werde mich ab jetzt an das halten, was sie mir sagen, doch unterschreiben sie nicht., flehte er. Dann gab auch der zweite nach. Nakia nickte kurz und ließ den Stift sinken. Ich verstehe. Aber nur, weil heute der erste Tag an der Schule ist. Ein zweites mal lasse ich euch nicht davonkommen. Ich werde euch beobachten., sagte sie und ließ die Formulare in den Mülleimer gleiten. Und die "Oma mit dem Dachschaden" fand ich auch nicht nett... nur mal angemerkt., fügte sie bitter hinzu. Dann stand sie auf. Geht wieder in eurer Zimmer und geht schlafen. Ich will für heute keinen Mucks mehr von euch hören., sagte sie und schickte sie weg. Als sie alleine waren, sagte Nakia seufzend: Vor fünfzehn Jahren hörten die Jugendlichen wenigstens mal, wenn ich ihnen etwas sagte. Es kommt mir vor, als wird es immer schlimmer, oder liegt das an meinem zunehmenden Alter? Thalessa lächelte. Komm... Gehen wir schlafen. War die Feier denn wenigstens schön?, fragte sie. Nakia nickte und begann auf dem Weg in ihr Zimmer davon zu berichten. Als sie im Lehrerhaus wieder angekommen waren, verabschiedeten sie sich leise voneinander. Nakia ging erst zu Rin und klopfte leise an der Türe. Er war noch wach und öffnete ihr. Alles in Ordnung?, fragte er. Nakia seufzte und antwortete: Wenigstens ist es still... ich glaube, ich werde morgen früh zu Medusa gehen. Mein Schädel brummt und ich habe keine Tabletten mehr dagegen. Ich muss mir neue holen. Das heißt, ich werde erst eine Stunde später antreten. Mit Kopfschmerzen kann ich keinen Unterricht machen. Rin nickte. Das kann ich verstehen. Deine Kopfschmerzen sind ja auch schon nicht mehr normal... Mit deinen Tabletten könnte man glatt ein..., sagte er und Nakia führte den Satz lächelnd zu ende: Pferd betäuben... Ich weiß. Aber was soll man machen? Rin gab ihr einen Kuss, dann ging sie auf ihr Zimmer und versuchte zu schlafen. Gott sei dank blieb es in der Nacht ruhig, dennoch war sie am nächsten Morgen nicht ausgeruht, war immer noch ein wenig müde und hatte Kopfschmerzen. Noch im Nachthemd nahm sie den Rollstuhl und rollte in den Raum der beiden Schulärzte. Medusa war bereits schon wach und empfing sie. Guten morgen Nakia! Schön dich wieder zu sehen. Wie geht es dir? Tut mir leid, dass ich dich und Rin gestern nicht empfangen habe. Ich war schwer beschäftigt., quasselte sie drauf los. Erst dann sah sie, dass sie ihr Gesicht verzog. Oh. Brummt er wieder? Tut mir leid.. Nakia nickte und sagte leise: Schon gut. Ich nehm's dir nicht übel. Medusa lächelte und ging zum Medikamentenschrank. Sie wühlte eine weile herum und holte eine kleine Dose mit Nakias Namen darauf heraus. Diese reichte sie ihr. Danke Medusa. Du bist wie immer meine Rettung. Was würde ich nur ohne dich machen?, sagte Nakia und nahm direkt eine Tablette. Vermutlich immer noch dieses verfluchte Zeug trinken., sagte Medusa. Oder schon deswegen unter der Erde liegen... Nakia brummte: So genau wollte ich das gar nicht wissen... Das weiß ich selber. Wo ist Stein eigentlich? Medusa blieb einen moment still und sagte dann: Der hat die Schule gewechselt. Er kümmert sich nun um die Kinder an einer Grundschule hier in der nähe. Das heißt wohl, wenn ich dich untersuchen muss, haben wir ein Problem...chen. Von A nach B kann ich dich schlecht tragen. Wobei wir dann wieder bei dem Thema sind, dass ich eigentlich eine Routineuntersuchung machen möchte. Nakia nickte. Natürlich. Dann mach das doch gleich jetzt., sagte sie. Medusa überlegte und sagte: Ich werde Rin holen. Vielleicht hilft er mir mal kurz. Sie ging schon richtung Türe, doch Nakia hielt sie auf. Lass gut sein. Du musst Rin nicht holen. Es geht auch so., sagte sie. Hm? Wie soll das gehen? Schließlich kannst du ja nicht mal stehen., fragte Medusa ungläubig. Nakia seufzte und sagte: Fang einfach an. Medusa nickte und begann mit den untersuchungen. Mitten drinnen hielt sie inne und sagte: Das kann gar nicht sein... Nakia, versuch bitte mal deine Beinmuskulatur anzuspannen........, Nakia tat wie geheißen. Unmöglich., sagte Medusa. Ich spüre tatsächlich etwas... Nakia nickte und fügte hinzu: Das ist ja auch kein wunder. Es wäre traurig, wenn nicht. Medusa sah Nakia fragend an und fragte: Jetzt müsste ich dich eigentlich wiegen... Wie stellst du dir das jetzt vor? Nakia lachte und stand langsam auf. Dann gähnte sie einmal laut und sagte: Entschuldige ich bin ein wenig müde... Nun... So! Medusa fiel vor schreck beinahe hin, fasste sich aber und nahm Nakia an der Hand, um ihr zu helfen. das ist aber mal eine überraschung, die sich sehen lassen kann., sagte sie anerkennend und fuhr die untersuchungen fort. Warum bist du dann nicht zu fuß gekommen?, fragte sie mitten drinnen. Nakia antwortete: Ich kann schlecht die ganze Zeit stehen... Ich habe noch einen anstrengenden Tag vor mir. Das wird hart genug. Alleine gestern Abend die Feier war schon zu viel. Medusa nickte. Als sie fertig war, sagte sie: Du bist in einer wirklich sehr guten verfassung, für dein Alter und deine Vorgeschichte. Nakia lachte spöttisch und antwortete: Danke. Jetzt reden wir die ganze Zeit von mir... Wie geht es dir, so ohne Stein? Medusa setzte sich an ihren Schreibtisch und Nakia stellte sich neben sie. Ganz gut. Er war letztens auf meinem vierunddreißigsten Geburtstag. Du bist ja nicht gekommen...

Entschuldige. Ich wäre liebend gerne gekommen, doch ich hatte beide Hände voll mit Arbeit. Es liefen schließlich die Anmeldungen.... Überstunden ohne Ende. Du warst bei meinem aber auch nicht da!, antwortete Nakia. Aber eines kann dir gewiss sein. Ich werde dich auf meine Hochzeit einladen.. Medusa sah sie überrascht an. Hochzeit? Du heiratest wieder? Wen und wann?, fragte sie. Nakia ließ ihre Finger durch die Haare gleiten und zeigte Medusa den Ring. Ja, ich werde wieder heiraten. Er hat mir einen so schönen Antrag gemacht... Da konnte ich nicht nein sagen. Schließlich liebe ich ihn und er mich... und nicht mein Geld. Wann, weiß ich noch nicht genau. Was meinst du... Wie klingt Nakia Fujitaka, oder Rin Babylonia? Medusa fielen beinahe die Augen heraus. Rin hat dir einen Antrag gemacht? Wie schön!, sagte sie. Und wann findet Judah seine Angebetete?

Die hat er schon. Sie ist dieses Jahr hier Schülerin... Meine Schülerin., sagte Nakia. Medusa grinste und fragte: Oho! Richte ich da etwa das Schwiegermonster? Nakia knuffte sie und sagte lachend: Hey! Was spricht dagegen, wenn ich die zukünftige meines Sohnes genau unter die Lupe nehme? Außerdem habe ich sie ja nicht angemeldet. Dann sag sie auf die Uhr. Oh je. Schnell umziehen und etwas essen. Die zweite Stunde fängt gleich an. Wir sehen uns., rief sie und eilte sofort los. Sie vergaß sogar ihren Rollstuhl. Sie machte sich in windeseile fertig und schob sich ein kleines Brot in den Mund, während sie zum Klassenraum hastete. Vorher hatte sie einen Stapel mit dicken Heften mitgenommen. Sie öffnete die Türe und ging hinein. Die Schüler warteten bereits ungewohnt ruhig auf ihren Plätzen. Ist etwas passiert?, fragte sie belustigt, doch keiner Antwortete. Nun gut. Dann beginnen wir mit dem Unterricht. Ich werde euch keine Hausaufgaben in meinem Unterricht aufgeben, außer zu üben. Das heißt aber nicht, dass ihr nichts tun müsst. Ich werde euch gleich Hefte austeilen, in denen ihr am Ende des Tages etwas über den Unterricht schreibt., sagte sie. Sarah, die in der ersten Reihe saß, meldete sich und fragte: Was genau sollen wir über den Unterricht schreiben? Nakia setzte sich und sagte: Eine gute Frage Sarah. Sie sollen hineinschreiben, was sie gelernt habem, was sie nicht verstanden haben, Vorschläge oder sonstige Eindrücke. Wer möchte, kann auch eine kleine Zeichnung dazu anfertigen, vergesst dann aber trotzdem nicht, etwas zu schreiben. Gebt euch Mühe. Ich werde die Hefte alle zwei Wochen am anfang des Unterrichts einsammeln und lesen. Schreibt also leserlich. Sonst noch irgendwelche Fragten? Da keiner mehr eine Frage hatte, verteilte sie die Hefte und fing mit dem Unterricht an. Als die Stunden zu Ende waren, verabschiedete sie die Schüler und verließ den Raum. Dann kam ihr Thalessa entgegen. Nakia! Gut, dass ich dich treffe... ich habe gleich noch eine Stunde Musik... Hast du lust die Klasse auf dem Klavier zu begleiten? Ich bin da ein wenig ungeschickt und dieses Jahr habe ich auch keinen in der Klasse, der Klavier spielen kann., fragte sie. Nakia nickte. Natürlich. Ich komme mit dir., sagte sie. Oh vielen Dank., sagte Thalessa lächelnd. Dann betraten sie den Musiksaal, wo die Schüler schon warteten. Guten Tag, liebe Klasse., sagte Thalessa wie immer gut gelaunt. Heute haben wir besuch von der stellvertretenden Direktorin und guten Seele des Hauses... Stellen sie sich doch bitte selber kurz vor.. Nakia nickte und lächelte. Nun ihr kennt mich vermutlich noch größtenteils von der Begrüßung. Ich bin Nakia Babylonia und bin wie Frau Gramarye schon angemerkt hat die stellvertretende Direktorin und Vertrauenslehrerin... Zudem bin ich die Lehrerin für Schauspiel, Astrologie und Religion. Seit nunmehr vielen Jahren spiele ich Klavier und Harve..., sagte sie. Dann verteilte Thalessa die Musikbücher und verteilte die Stimmen, Nakia indes setzte sich ans Klavier. Als alle bereit waren, legten sie los. Nakia spielte das Klavier und Thalessa sang mit der Klasse aus vollem Halse, bis die Unterrichtsstunde zu Ende war. Ein paar Schüler bedankten sich bei Nakia für die Begleitung auf dem Klavier, doch sie lächelte nur und sagte: Ich dachte ich sei der alte Hausdrache. Thalessa lachte laut und antwortete: Du doch nicht!. Dann verließen sie den Raum. Wollen wir einen Kaffee trinken gehen, so wie früher?, fragte Thalessa. Nakia antwortete: Das wäre mir eine freude Thalessa. Sie gingen zusammen in das nahegelegene Dorfcafe. Es war zwar klein, aber sehr gemütlich. Dort setzten sie sich und bestellten Kaffee. Ich kann aber nicht lange... Meine Pflichten rufen., sagte Nakia und trank ihren Kaffee. Thalessa antwortete darauf: Wenn du möchtest, gehe ich dir etwas zur Hand. Nakia lächelte und nickte. Das wäre lieb. Ein paar weitere Hände können bei dem Berg an Arbeit wirklich nicht schaden., sagte sie. Die beiden plauderten noch ein wenig bei einer zweiten Tasse, dann gingen sie wieder. Nakia schloss ihr Büro mit der Karte auf und ließ Thalessa herein. Die Türe ließ sie angelehnt für den Fall, dass jemand sie sprechen wollte. Kannst du diese Unterlagen für mich sortieren?, fragte sie und reichte Thalessa einen großen Stapel an Papieren. Nach Datum, wäre mir lieb. Ich bin zwar sonst immer ordentlich, aber der Ordner hier gerät trotzdem ständig durcheinander... Schließlich geht er ständig durch mehrere Hände. Thalessa seufzte und nahm den Stapel entgegen. Jetzt wünschte ich, ich wäre immer noch blind..., sagte sie lächelnd und ging mit dem Stapel Papieren in der Hand zu einem kleinen Tisch am Fenster. Dort machte sie sich an die Arbeit. Nakia kümmerte sich um einen anderen Stapel Unterlagen, die noch ihre Unterschrift benötigten. Hin und wieder führte sie wichtige Telefonate und notierte sich etwas, was sie dann unter ihre Schreibtischunterlage schob, damit nichts verschwand. Nach einer weile Klopfte es an der Türe. Nakia sah von ihrer Arbeit auf und sagte freundlich: Herein. Die Türe öffnete sich und ein kleines schüchternes Mädchen kam herein. H-Hallo. Störe ich?, fragte sie kaum hörbar. Thalessa nahm still ihre Arbeit und ging in einen Nebenraum. Nein. Komm ruhig herein und setz dich. Was ist denn los?, antwortete Nakia. Erst jetzt fiel ihr ein, dass das Mädchen in ihrer Klasse war. Sie schob den Stapel Papiere auf Seite und legte ihren Kugelschreiber weg. Das kleine Mädchen schlich zu dem großen Schreibtisch und setzte sich. I-I-Ich... Ich will mich abmelden. Sie sind zwar alle sehr lieb, doch ich bin nicht gut genug für diese Schule., sagte sie leise und sah in Nakias eisblaue Augen. Nakia schüttelte kurz den Kopf und antwortete darauf: Sie sind noch nicht volljährig und somit Schulpflichtig. Sie dürfen sich nicht einfach so selbst abmelden. Ich brauche dafür die Einverständnis ihrer Eltern... Noch dazu... Sie sind talentiert, sonst hätten wir sie nicht an dieser Schule angenommen. Das einzige, was ihnen fehlt ist selbstvertrauen, doch das bekommen wir hin. Das kleine Mädchen stand auf und brach in tränen aus. Dann ging sie Richtung Türe. Nakia stand auf und holte das Mädchen schnell ein und stellte sich vor sie. Sie ging mühevoll ein stück in die Knie, um mit dem Mädchen auf Augenhöhe zu sein und sagte ruhig: Es wird alles gut. Setzten sie sich doch bitte noch einmal. Vielleicht kann ich ihnen ja helfen. Das Mädchen blieb stehen. Nakia schloss vorsichtshalber die Türe und setzte sich an den Tisch, an dem Thalessa gesessen hatte. Bitte..., sagte sie und deutete freundlich auf den Stuhl neben sie. Das Mädchen setzte sich. Johanna war doch dein Name, richtig?, fragte Nakia. Das Mädchen nickte und wischte sich die Tränen weg. Also gut Johanna. Soll ich dir mal ein Geheimnis verraten?, fragte sie. Johanna nickte. Ich habe auch viele Selbstzweifel, seit ich den Unfall vor sechzehn Jahren hatte und auch noch mein Mann sterben musste. Das ist auch der Grund, warum ich seitdem nicht mehr als Schauspielerin gearbeitet habe. Ich habe mir selbst einfach nichts mehr zugetraut. Erst vor kurzem hat mir mein eigener Sohn einen Weg aus der einsamen Dunkelheit gezeigt. Wenn du möchtest, helfe ich dir gerne, den Weg aus deiner Dunkelheit, deiner eigenen Angst, zu finden., sagte Nakia. Johanna war ein wenig verwirrt, da Nakia nun ganz anders mit ihr redete. D-Das würden s-sie für m-mich tun?, fragte sie ungläubig. Nakia nickte und sagte: Du hast Angst nicht gut genug zu sein. Das kann ich verstehen. Jeder hat davor Angst. Ich werde dir ganz einfach Nachhilfe geben. Johanna wischte sich die letzte Träne weg und lächelte. Dann umarmte sie Nakia, welche völlig überrascht war. Oh! Nicht so stürmisch bitte!, sagte sie lachend. Erzähl aber deinen Klassenkameraden nichts davon. Dann bis heute Abend, neunzehn Uhr auf meinem Zimmer. Nummer 703, okay? Johanna nickte und ging zur Türe. Nakia folgte ihr langsam und öffnete die Türe wieder. Dann machte sie sich an die Arbeit. Nun kam auch Thalessa zurück und fragte: Was war denn?, fragte sie neugierig, doch Nakia schüttelte den Kopf und sagte: Das ist etwas, worüber ich nicht sprechen darf. Ich habe als Vertrauenslehrerin, wie du weißt, Schweigepflicht. Sie lächelte und arbeitete weiter, bis es dunkel wurde. Als Thalessa fertig war, verabschiedete sie sich. Nakia sah nach einer weile auf die Uhr. Achtzehn Uhr, las sie und legte die Arbeit auf Seite. Sie verließ das Büro und schloss ab. Dann machte sie sich auf dem Weg in ihr Zimmer. Unterwegs holte sie noch ihren Rollstuhl, den sie vergessen hatte.



Im Zimmer angekommen öffnete sie ihren Schrank und holte eine große Kiste heraus. Sie öffnete sie. Es ist noch alles da... Sie setzte sich an ihr Klavier und spielte ein wenig, blieb dabei aber so leise wie Möglich, um Thalessa nicht anzulocken, die von der Musik beinahe Magisch angezogen wurde. Als sie erneut auf die Uhr sah, war es kurz vor neunzehn Uhr. Es klopfte an der Türe. Nakia öffnete sie und ließ Johanna herein. Guten Abend Frau Babylonia., sagte sie höflich und staunte nicht schlecht über die Einrichtung. Nicht schlecht, was?, sagte Nakia lächelnd. Johanna ließ sich gleich auf das Federweiche Bett niederfallen.Du befindest dich gerade in meinen Privaten Räumen... Ich hoffe, es gefällt dir hier., sagte Nakia lächelnd und ging langsamen schrittes zu der Kiste und öffnete sie. Erkennst du, was das ist?, fragte sie. Johanna stand auf und betrachtete den Inhalt der Kiste. Ich bin mir nicht sicher, aber kann es sein, dass das ganze Zeug für Masken ist?, sagte Johanna nachdenklich. Nakia nickte und sagte: Mal sehen, ob in dir eine Künstlerin steckt. Wir machen folgendes... Wir machen uns gegenseitig eine Maske, so wie wir denken wie unser Gegenüber ist. Wie gefällt dir das? Ich zeige dir natürlich wie das geht. Ich habe das schließlich gelernt. Johanna war begeistert und wollte sich am liebsten direkt ans Werk machen, doch Nakia warnte sie: Erst die Haare zurückbinden, sonst bleiben sie kleben. So banden sie sich erst die Haare nach hinten, dann cremten sie sich gegenseitig ein. Johanna machte es riesigen Spaß in Nakias Gesicht herum zu wurschteln. Nakia war davon innerlich nicht so begeistert, ließ sich aber davon nichts anmerken und lachte. Dann öffnete sie eine Dose mit einer schmierigen Masse und reichte sie Johanna. Leg los., sagte sie und hielt still. Johanna werkelte lange daran herum und wartete, bis die Flüssigkeit trocken war. Dann machte auch sie sich an die Arbeit. Sie brauchte ein wenig länger, aber als sie zufrieden war, nickte sie. Danach sah sie sich im Spiegel an. Johanna hatte sie wie eine strahlende Sonne dargestellt. Sie lächelte und sagte: Schön wäre es ja... Wie kommst du denn darauf? Johanna grinste und sagte leise: Weil sie immer so fröhlich sind und alle Glücklich machen. Nakia schüttelte den Kopf und sagte: Ich bin öfters traurig, als du denkst. Jetzt sieh dich mal an. Johanna sah nun auch in den Spiegel und sah in das Gesicht eines wunderschönen neunzehn-Jährigen Mädchens. Was bedeutet das?, fragte sie. Nakia nahm ihre Maske ab und lächelte. Du bist du und du bist was ganz besonderes. Du bist sehr klug und sehr hübsch. Ich finde, das passt ganz gut zu dir., sagte sie. Johanna lächelte freudig und fragte nach einer weile: Warum sind sie denn traurig Frau Babylonia? Nakia stand langsam auf und ging zu ihrem Bücherregal. Von dort holte sie ein Fotoalbum und zeigte es Johanna. Sie zeigte ihr ein paar Bilder von ihrer Familie. Das ist mein Sohn Judah. Ich war lange Zeit mit ihm verstritten... Das... Das war mein Mann. Der beste Ehemann, den man sich nur Wünschen kann. Ich mache mir ein wenig vorwürfe... Ich wette, ich habe ihn sehr unglücklich gemacht... Denn nach meinem Unfall war ich eine ganze Weile quasi Bewegungsunfähig von dem Schock und er hat sich rund um dir Uhr um mich gekümmert... noch nicht einmal die Nächte konnte ich ihm versüßen... Im Gegenteil... Und dass... man mag es kaum glauben, doch das war ich einmal. Neben mir steht meine Zwillingsschwester. Wir sahen uns zum verwechseln ähnlich. Ich habe sie baer Jahrelang nicht mehr gesehen., sagte sie, während sie auf ein Foto deutete. Nun weißt du, was mich bedrückt... Johanna nickte und lächelte. Das munterte auch Nakia wieder ein wenig auf. Sie lächelte und sagte: Soll ich dir mal etwas zeigen? Sie griff in den Schrank und holte ein Hautfarbenes irgendwas heraus. Was ist das denn?, fragte Johanna und befühlte es. es fühlte sich genau so an wie die Maske, war aber kleiner. Sie überlegte eine weile, doch ihr fiel nicht ein, was das sein könnte. Nakia ging damit zum Spiegel und setzte es sich auf die Narbe. Es passte wie angegossen und ließ die große unebenheit im Gesicht verschwinden. Johanna lachte. Ach so!, sagte sie. Nakia lächelte und bemerkte: So würde ich ohne Narbe aussehen... Zumindest in etwa. Johanna grinste und sagte: Das fällt absolut nicht auf, das der Teil nicht echt ist. Es fühlt sich auch genauso an. Verblüffend. Nakia verneigte sich und nahm das Stück Latex wieder aus dem Gesicht. Das war viel Arbeit., sagte sie und sah auf die Uhr. Verdammt. So spät? Du musst los. in wenigen Minuten ist Bettruhe. Morgen fangen wir mit der wirklichen Arbeit an. Gute Nacht Johanna., rief sie vor lauter Schreck und geleitete sie im Schutz der Dunkelheit zum Mädchenhaus zurück. Gute Nacht Frau Babylonia. Es war sehr schön mit ihnen., sagte sie und verschwand. Nakia lächelte und ging auch zurück. Auf dem Weg in ihr Zimmer vernahm sie wieder gekicher aus dem Zimmer der Jungs und klopfte. Seht auf die Uhr, wir haben Nachtruhe., sagte sie ernst. Entschuldigung!, kam aus dem Zimmer und dann wurde es still. Endlich ruhe... Endlich einmal ausruhen... Sie betrat ihr Zimmer und zog sich um. Zwei ganze Wochen vergingen ohne besondere vorkommnisse. Auch der Unterricht verlief problemlos. Eines Abends kam sie gerade von der Astrologiestunde und Müde auf ihr Bett. Auf einmal vernahm sie vor ihrem Zimmer ein dumpfes Geräusch und öffnete die Türe. Um Gottes Willen! Jenny!, rief sie und kniete sich neben die am Boden liegende Frau. Sie hatte sich beim Aufprall den Kopf angeschlagen und blutete stark. Die Frau schlug die Augen wieder auf. Nakia?, fragte sie leise. Nakia nickte und reichte ihr die Hand. Komm ich bringe dich zu Medusa., sagte sie und half ihr auf die Beine. Zum Glück war das Zimmer von Medusa direkt nebenan. Nakia klopfte laut. Medusa!, rief sie. Nach einer weile hörte sie das getapse nackter Füße auf Laminat. Nur einen Augenblick später öffnete sich die Türe. Medusa sah ziemlich verschlafen aus. Ach herrje. Was ist denn passiert?, fragte sie und nahm die Lehrerin im Empfang, da sich Nakia sonst nichte mehr hätte auf den Beinen halten können. Jenny, die sonst so strenge und gefasste Mathematiklehrerin antwortete: I-Ich bin wohl gestolpert...W-Wo bin ich? Nakia lächelte mild und sagte: Jenny beruhig dich erst einmal. Du bist in guten Händen. Ruh dich erst einmal aus. Ich werde dich morgen vertreten, ich habe in der Stunde Freistunde, mach dir da keine Sorgen. Wo hast du deine Unterlagen? Jenny hielt einen moment inne und sagte: Danke Nakia... Die Unterlagen für Morgen sind in meinem Zimmer auf dem Schreibtisch... Kommst du dran? Nakia nickte und zeigte ihr ihre Karte. Damit komme ich auch in dein Zimmer. Ich werde sie schon finden. Nun muss ich aber wieder. Ich brauche dringend schlaf. Dann ging sie und holte die Unterlagen. Danach ging sie zu Bett. Warum ist kein Tag an der Schule mal ruhig?... Außer Sonntag...

Am nächsten Morgen wachte Nakia früh auf und machte sich fertig. Dann nahm sie die Unterlagen für den Unterricht. Damit unterm Arm ging sie in die Aula um zu Frühstücken. Dort befand sich zu dem Zeitpunkt nur Jenny, die nun einen Verband um den Kopf trug. Wie geht es dir?, fragte Nakia. Schon ein wenig besser, danke der nachfrage. Na ja... Ich habe tierische Kopfschmerzen... Sag mal... Kann ich eine deiner Tabletten haben? Ich habe nichts mehr gegen Kopfschmerzen., sagte Jenny leise. Nakia schüttelte den Kopf und entgegnete: Tut mir leid. Ich habe zwar erst neue geholt, doch die kannst du nicht nehmen. Die sind viel zu stark, du würdest vermutlich noch einmal umkippen. Jenny sah Nakia bittend an, doch diese blieb hart. Das kann ich nicht verantworten, Jennifer. Geh in die Apotheke und besorg dir dort etwas. Du bist für heute freigestellt. Ich kann dich nicht begleiten, da ich mich um deinen Unterricht kümmern muss., sagte sie und aß ein Brot. Dann verabschiedete sie sich und ging langsamen Schrittes zum Klassenraum, wovor die Schüler schon warteten. Ah! Guten Morgen zusammen., sagte sie lächelnd. Auch die Schüler begrüßten sie gut gelaunt. Dann öffnete sie den Klassenraum und ließ alle herein. Sie sammelte die Hefte ein und begann mit dem Unterricht. Mitten in der Stillarbeitsphase las sie sich das geschriebene durch. Die Schüler hatten allerlei interessante Fragen, Ideen und Vorstellungen geschrieben. Hin und wieder lächelte sie kurz oder nickte. Sie machte sich nebenbei auf einem Blatt notizen. Als die Stunde sich dem Ende neigte, stand sie auf und teilte die Hefte wieder aus. Ich habe eure Einträge gelesen und ich muss sagen, dass ihr alle interessante Fragen und Ideen habt. Wenn ihr möchtet, werde ich die am häufigsten gestellten Fragen gleich beantworten. Ein paar Fragen, die an mich persönlich gestellt sind, werde ich gerne in Einzelgesprächen klären. Nun, dann beginnen wir mal., sagte sie und begann einige der Fragen vorzulesen und zu beantworten. Danach beendete sie den Unterricht. Frau Tarabotti wird heute übrigends nicht erscheinen, da sie einen kleinen Unfall hatte. Ich werde sie heute vertreten. Seid also nach der Pause hier. Vergesst eure Mathe- und Religionssachen nicht., sagte sie und entließ die Schüler in die Mittagspause. Sie selbst schloss den Raum ab und machte sich auf dem Weg in die Aula. Kurz davor nickte sie mit dem Fußgelenk um und fluchte. Mein Gott. Das tut weh!, sagte sie und betrat die Aula. Sie holte sich einen Salatteller und gesellte sich dann zu den anderen Lehrern. Jenny stand sofort auf und setzte sich meckernd um. Geizige alte Ziege., zischte sie, als sie an Nakia vorbei ging. Nakia schüttelte nur den Kopf darüber. Was hat sie denn?, fragte einer der Lehrer in die Runde. Nakia holte ihre Dose mit den Tabletten hervor und antwortete: Jenny kann es nicht vertragen, dass ich ihr obwohl sie Kopfschmerzen hat keine von meinen gegeben habe. Der Lehrer, der gerade die Frage gestellt hatte, nahm die Dose und las sich den Inhalt durch. Wahrhaftig nichts für Jenny. Die Dosis ist wirklich heftig. Ist es etwa so schlimm bei dir?, fragte er. Nakia nickte und nahm die Dose entgegen, dann aß sie ihren Salat. Nun stand sie auf und ging zu Jenny. Jenny, bitte geh zu Medusa und lass dir etwas geben. Das kann ich mir nicht mit ansehen. Ich komme auch eben mit dir, wenn du willst., sagte sie ruhig. Die Lehrerin schnaubte und stand auf. Dann brachte sie das Tablett weg und ging zum Lehrerhaus. Nakia folgte ihr und brachte sie zu Medusa. Dort sah sie sich an, wie sich Jenny etwas gegen die Kopfschmerzen geben ließ und lächelte. Nimm es mir bitte nicht böse, dass ich dir nichts geben kann., sagte sie. Jenny nickte nur kurz und verschwand. Nakia seufzte und ging wieder in den Klassenraum. Es waren nun auch ein paar Schüler aus der Parralelklasse da. Sie nahm die Unterlagen von Jenny und begann mit dem Unterricht. Sofort kamen beschwerden über den Unterrichtsstil der Kollegin. Der unterricht mit Nakia gefiel ihnen wohl eher. Sie versicherte der Klasse, dass sie mit ihr darüber reden würde. Am Ende des Unterrichts war sie furchtbar Müde und schickte die Klasse in den Feierabend, ehe sie langsam in ihr Büro ging. Dort rief sie Jenny an und bat sie zu sich. Nur wenige Minuten später erschien sie schlecht gelaunt. Was ist?, fragte sie genervt. Nakia schüttelte den Kopf und sagte ernst: Pass auf, wie du mit mir redest. Ich bin immer noch deine Vorgesetzte! Jenny seufzte und entschuldigte sich halbherzig. Der Grund, warum ich dich hierher zitiert habe ist der, dass mir beschwerden bezüglich deines Unterrichts vorliegen. Ich möchte darüber mit dir in ruhe sprechen. Nakia sah Jenny direkt in die Augen. Was ist an meinem Unterricht auszusetzen?, fragte sie. Nakia begann die Mängel aufzuzählen, die ihr Wichtig erschienen. Nimm dies bitte nicht als persönliche Kritik. Ich möchte dir lediglich helfen... Schließlich bist du noch relativ neu., beendete sie ihren Satz. Jenny blieb still und nickte. Ist in Ordnung. Ich werde sehen, ob ich den Unterricht verbessern kann... Danke, Nakia., sagte sie. Nakia zuckte zusammen und begann am ganzen Körper. Alles in Ordnung?, fragte Jenny. Nakia verzog ihr Gesicht und antwortete: Schon gut... Jenny stand ruckartig auf und ging zu ihr. Das ist auch für dich nicht normal. Was ist los?, fragte sie. Nakia blieb einen Moment still und flüsterte dann: Mir ist kalt... Ich fühl mich ganz elend... Jenny schüttelte den Kopf. Du arbeitest viel zu viel Nakia. Dazu läufst du den lieben langen Tag herum, was du einfach nicht mehr gewöhnt bist. Dein Körper wehrt sich. Warte ich hole dir einen Tee., sagte sie und eilte in die Aula. Nakia nickte kurz. Dann kam Rin herein. Nakia kannst du noch die Verträge bis morgen unterschreiben?, fragte er. Sie nickte kurz und nahm die Verträge entgegen. Sofort machte sie sich an die Arbeit. Dabei zitterte ihre Hand ein wenig. Rin sah dies und ging ein paar Schritte näher. Was ist mit dir?, fragte er und legte seine Hand auf ihre Schulter und bemerkte, dass Nakia eiskalt war, doch sie lächelte nur schwach und arbeite unbeirrt weiter. Hör auf!, rief er erschrocken und versuchte ihr den silbernen Kugelschreiber aus der Hand zu nehmen, doch . Ich mach das nur eben fertig Rin. Keine sorge... Ich mach gleich Feierabend., sagte sie und unterschrieb hastig. Rin seufzte, denn er wusste, dass sie keine ruhe geben würde, bis sie fertig war. Jenny kam mit dem Tee herein und ließ die Tasse beinahe fallen. Nakia!, rief sie. Nakia nahm die Tasse und trank einen Schluck. Dann arbeitete sie weiter. Als sie fertig war, gab sie Rin die Papiere. Bitte..., sagte sie leise und versuchte aufzustehen. Dabei fiel sie Kraftlos hin. Rin hob sie hoch und trug sie in ihr Zimmer, gefolgt von Jenny. Dort ließ er Nakia auf dem Bett nieder. Danke Rin., sagte sie. Rin holte Medusa, welche sie untersuchte. Ich sag es nur ungern, doch es ist besser, wenn du zwei Tage im Bett verbringst - Ohne Stress., sagte sie. Dann kommst du wieder in Ordnung. Nakia seufzte. Sie war ziemlich weggetretem und merkte es nicht einmal, dass sie eine Spritze bekam. Medusa und Jenny verließen den Raum, nur Rin blieb noch eine weile. Er legte sich neben sie und nahm sie liebevoll in die Arme. R-Rin? Warum kann ich mich kaum bewegen?, fragte Nakia. Rin lächelte und flüsterte: Ruh dich aus. Du hast gerade eine Spritze bekommen... Gleich schläfst du ein. Ich bleibe bis dahin bei dir. Mach dir keine Sorgen wegen morgen. Sie lächelte kurz und schloss ihre Augen. Sie schlief beinahe sofort ein. Rin wartete noch eine weile und verließ dann das Zimmer.


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